Energielabel für alte Heizungen

Welche Effizienzklasse hat meine Heizung?


Rund 70 Prozent der Öl- und Gas-Heizkessel in Deutschland sind nach Informationen des Schornsteinfegerhandwerks über 15 Jahre alt und energetisch ineffizient. Ab 2016 sollen diese Anlagen schrittweise ein Energielabel erhalten. Das Label orientiert sich am bekannten EU-Energielabel und gibt Auskunft über die Effizienzklasse und den Energieverbrauch des Heizkessels.
Als Teil des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) wurde im November die Einführung eines nationalen Effizienzlabels für den Heizungsbestand im Bundesrat verabschiedet. Ab Januar 2016 können Schornsteinfeger, Installateure und bestimmte Energieberater die Anlagen einstufen und ein Etikett anbringen. Diese Dienstleistung ist für Verbraucher kostenfrei. Ab 2017 wird der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger im Anschluss an die Feuerstättenschau die Kessel gebührenfrei nachlabeln, die noch nicht über das entsprechende Etikett verfügen. Optisch gleicht es dem EU-Energielabel, das Verbraucher von Kühlschränken, Waschmaschinen oder Glühlampen kennen. Seit September 2015 gilt diese Kennzeichnungspflicht EU-weit auch für neue Heizgeräte, Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher.
Energieverbrauch sichtbar machen Bei dem künftigen Altanlagenlabel handelt es sich hingegen um eine ausschließlich nationale Maßnahme. Es soll den Eigentümern deutlich vor Augen führen, wie viel Energie ihr Heizkessel wirklich verbraucht. Viele Hausbesitzer müssen damit rechnen, dass ihre Anlage aufgrund der hohen Verbrauchswerte höchstens Effizienzklasse C erreicht. Die Bundesregierung hofft, dass sich mit der begleitenden Informationskampagne mehr Bürger von den Vorteilen einer energetischen Heizungsmodernisierung überzeugen lassen. Entsprechende Förderprogramme bieten die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle  (BAFA) oder die bundeseigene Förderbank KfW an. Zuschüsse gibt es beispielsweise beim Einbau eines Brennwertkessels oder von Biomasseanlagen.
Politik will Austauschquote verbessern In den letzten Jahren sind die Förderangebote stetig ausgebaut und ergänzt worden, einen messbaren Anstieg der Modernisierungsrate haben sie allerdings nicht erreichen können: Die Austauschquote stagniert bei 3 Prozent. Da mehr als zwei Drittel des Endenergieverbrauchs der Privathaushalte auf die Wärmeversorgung entfallen, kann dieses Einsparpotenzial in der Energiepolitik nicht länger ausgeklammert werden. Für Verbraucher kostenfreie Maßnahmen wie das Effizienzlabel sollen Bewegung in den vom Bestandsschutz betroffenen Anlagenbereich bringen. Dabei handelt es sich immerhin um 17 Millionen Heizkessel in deutschen Eigenheimen.



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